Grundgedanken und Weiterbildungsprofil
Grundgedanken zur Weiterbildung
Das Münchner Institut für systemische Weitebildung basiert auf einer systemisch-integrativen Grundhaltung und fühlt sich einer systemischen Betrachtung und Nutzung unterschiedlicher Beratungs- und Therapietraditionen verpflichtet.
Bei der Entwicklung und Vermittlung systemischer Modelle suchen wir daher auch Gemeinsamkeiten verschiedener Schulen, um deren Erfahrungen und Ressourcen zu nutzen. Namentlich beziehen wir uns auf verschiedene Schulen der Familientherapie, Ansätze der Gestalttherapie und des Psychodramas, körper- und bewegungstherapeutische Konzepte und kreativtherapeutischer Ansätze.
Vor dem Hintergrund unserer klinisch-therapeutischen Erfahrungen sind wir pragmatisch orientiert (im Sinne des zu erwartenden und tatsächlichen Nutzens), theoretisch bemühen wir uns um eine "metasystemische" Haltung, die verschiedene Traditionen auf den Grundlagen systemischen Denkens und Handelns zu integrieren vermag. Familienberatung und Beratung allgemein verstehen wir letztlich als Beziehungsarchitektur, die ihren Fokus immer auf Individuen und ihre innerseelischen Phänomene und auf die Beziehungen zwischen Individuen richtet.
Ziele der Weiterbildung
In dieser Weiterbildung möchten wir mit Ihnen wichtige Grundlagen der systemischen Beratung erarbeiten. Dabei stehen Fallbeispiele, Rollenspiele, Planspiele und Ihre individuelle Erfahrungen mit den systemischen Inhalten und Methoden im Vordergrund, damit Sie das Gelernte direkt anwenden können und damit Sie von dieser Weiterbildung direkt beim Berufseinstieg sowohl im klinischen als auch im psychosozialen und wirtschaftlichen Bereich profitieren können. Die systemische Betrachtungs- und Arbeitsweise ist ganzheitlich und ermöglicht daher, komplexe Systeme zu erfassen. Sie hilft, zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen und sowohl kreative Ideen als auch klare Arbeitsstrukturen zu entwickeln. Systemische Methoden erweisen sich als sehr effektiv, um Veränderungen anzustoßen und zu steuern und gewinnen auf dem Beratungsmarkt zunehmende Bedeutung, besonders in Zeiten knapper zeitlicher und finanzieller Mittel. Systemische Methoden sind anwendbar in unterschiedlichen beraterischen und therapeutischen Kontexten, wie in der Arbeit mit Einzelnen, Paaren, Eltern, Familien, Gruppen, Teams und Organisationen. Nach dem Motto "Weg von Problemen, hin zu Lösungen" werden Sie in die Lage versetzt, gemeinsam mit Ihren "Kunden" Ressourcen zu entdecken und Lösungen zu entwickeln.
Nach Virginia Satir stellt die Person der Beraterin/des Beraters das wichtigste und wirkungsvollste beraterische Instrument dar. Deshalb liegt uns die persönliche und professionelle Entwicklung jeder einzelnen Teilnehmerin und jedes Teilnehmers am Herzen.
Weiterbildungsprofil
Die Weiterbildung ist curricular aufgebaut und gründet auf folgenden vier Säulen:
- Vermittlung der Grundbegriffe und theoretischen Grundlagen zum systemischen Arbeiten und Beraten
- Raum für Selbsterfahrung, Achtsamkeit in Bezug auf die Gruppendynamik
- Transfer zu verschiedenen Klientensysteme (Einzelne, Paare, Familien, Gruppen, Teams, Organisationen etc.)
- Erweiterung der Handlungskompetenzen durch ein breites Angebot an systemischen Methoden, Interventionen und Übungssettings
Der Umfang der Weiterbildung beläuft sich in einem Zeitraum von einem Jahr auf insgesamt 15 Tage, aufgeteilt in 5 Blöcke à 3 Tage, 3 Supervisionstage zwischen den Blöcken und 40 Intervisionseinheiten. Der Gesamtstundenumfang von 194 UE (Unterrichtseinheiten) untergliedert sich in
- Theorie und Methodik (110 UE)
- Systemische Supervision (24 UE)
- Berufsfeldrelevante Selbsterfahrung/Selbstreflexion (20 UE)
- Intervision (Peergroup) (40 UE)
Supervision und Intervision
Supervision und Intervision sind wichtige Bestandteile der Weiterbildung. Die Teilnehmer*innen organisieren sich hierzu in gleichbleibenden Supervisionsgruppen (bis max. 10 Personen) über die gesamte Weiterbildungsdauer. Die Supervision wird von systemischen Supervisor*innen (DGSF) durchgeführt. Im 2. Block werden die Supervisionsgruppen gebildet und verbindliche Termine vereinbart.
Zur Intervision treffen sich kleinere, regionale, selbstorganisierte Gruppen zwischen den Blöcken. Die Intervision dient dazu, Seminarinhalte zu vertiefen, zu ergänzen, Literatur zu bearbeiten, sich auszutauschen und sich gegenseitig beim individuellen Lernprozess zu unterstützen.
Methodik und Didaktik
Die inhaltlichen Blöcke werden jeweils von zwei erfahrenen Trainer*innen in unterschiedlicher Zusammensetzung geleitet. Die Supervisionsgruppen werden von 1 Supervisor*in geleitet. Die Lerninhalte werden praxisnah, transparent und teilnehmerorientiert im Bausteinsystem berufsbegleitend vermittelt. Zwischen den Blöcken liegende Supervisions- und Intervisionstage gewährleisten einen zusätzlichen Reflexionsrahmen, um das Experimentieren und Transferieren auf die konkrete Praxis der Teilnehmer*innen zu unterstützen. Dabei legen wir in allen Phasen großen Wert auf die individuelle Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden sowie die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Rolle als Systemische/r Berater*in.
Um nachhaltige Lernerfahrungen zu ermöglichen verwenden wir ein reichhaltiges Methodenspektrum, wie z.B. Plenumsdiskussionen, Diskurse, Dialogische Erkundungen, Kleingruppen, Rollenspiele, Live-Sitzungen, Skulpturarbeit, Demonstrationen, Kurzreferate, Partner+innenarbeit, Lernen durch Erleben, Video-Teaching, Reflecting Teams etc..
Evaluation Unser Weiterbildungskonzept ruht auf zwei Fundamenten
- Vermittlung nützlicher Methoden, die sich als höchst hilfreich bei der
- Begleitung von Menschen in Übergangsprozessen erwiesen haben
- Effizienz beraterischen Handelns und unseres Lehrangebotes
Überprüft wird dies über eine Feedbackkultur zwischen Berater*in und den jeweiligen Klienten*innen- und Kunden*innensystemen und zwischen den Teilnehmer*innen und uns als Lehrtrainer*innen/Supervisor*innen. So wollen wir sicherstellen, dass sowohl die Teilnehmer*innen im Kontext ihrer Arbeit mit Klient*innen als auch wir innerhalb der Weiterbildung in einem zieldienlichen Setting optimal zusammenarbeiten.
Zwei Dozent*innen aus dem Pool an Lehrenden und Supervisor*innen leiten die Weiterbildung