Aufbau und Inhalte

Die Weiterbildung ist curricular aufgebaut und gründet auf folgenden vier Säulen

  • Vermittlung der Grundbegriffe und theoretischen Grundlagen zum systemischen Arbeiten und Beraten
  • Raum für Selbsterfahrung und Familienrekonstruktion, Achtsamkeit in Bezug auf die Gruppendynamik
  • Transfer zu verschiedenen Klient*innensystemen (Einzelne, Paare, Familien, Gruppen, Teams, Organisationen etc.)
  • Erweiterung der Handlungskompetenzen durch ein breites Angebot an systemischen Methoden, Interventionen und Übungssettings


Die 10 inhaltlichen Blöcke und die Familienrekonstruktion werden jeweils von zwei erfahrenen Trainer*innen in unterschiedlicher Zusammensetzung geleitet. Der Umfang der Weiterbildung beläuft sich in einem Zeitraum von zwei Jahren auf insgesamt 58 Tage, aufgeteilt in 10 Module à 3 Tage und die Familienrekonstruktion mit einer maximal Dauer von 7 Tage, abhängig von der Teilnehmer*innenzahl, 11 Supervisionstage zwischen den Blöcken und 10 Intervisionstagen (Selbstorganisation). Der Gesamtumfang von 570 UE (Unterrichtseinheiten) untergliedert sich in

Theorie und Methodik: 220 UE
Systemische Supervision: 100 UE
Selbsterfahrung/Selbstreflexion: 100 UE
Dokumentierte Systemische Beratungspraxis: 70 UE
Intervision (Peergroup): 80 UE

Inhalte der Weiterbildung
Durch die Weiterbildung ziehen sich vier rote Fäden:

  1. Inhaltlicher Schwerpunkt (z.B. Kommunikation, Konstruktivismus oder Bindung) mit theoretischen Inputs, entsprechenden Arbeitspapieren und Literaturhinweisen
  2. Methoden werden demonstriert und in Kleingruppen praktisch ausgeübt
  3. Aspekt der Selbsterfahrung – Was bedeutet das Thema für mich persönlich und welche Erfahrungen habe ich damit bereits gemacht?
  4. Frage nach dem Transfer – Wie kann ich das Gelernte theoretisch und praktisch in meinem persönlichen Arbeitskontext nutzen und anwenden?


Inhalte der Weiterbildung Systemische Beratung (DGSF) nach Blöcken

Block 1

  • Historische Entwicklungen und Pioniere der systemischen Familientherapie
  • Grundlagen und Haltung in der systemischen Beratung
  • Systemische Auftragsklärung und Gesprächsführung

Block 2

  • Entstehung und Entwicklung von Systemen
  • Konstruktivismus, Lösungs- und Ressourcenorientierung in der Beratung
  • Systemische Fragetechniken und Methoden für die Beratung von Einzelpersonen

Block 3

  • Bindungstheorie und Paardynamik
  • Systemische Ansätze in der Arbeit mit Paaren
  • Interaktive Methoden für die Beratung von Paaren und Dyaden

Block 4

  • Systemische Ansätze und Methoden in der Arbeit mit Mehrpersonen-Settings (Familien, Teams)
  • Diagnostische Fenster in der systemischen Arbeit
  • Wechselwirkungen in der Berater*in-Klient*innenbeziehung

Block 5

  • Methoden der Skulpturarbeit mit Bodenankern, Symbolen und Stellvertreter*innen
  • Interkulturelle Einflüsse auf Systeme und deren Bedeutung für die Beratung

Block 6

  • Bio-psycho-soziales Modell der systemischen Psychiatrie
  • Systemische Haltung im Umgang mit Diagnosen
  • Suizidalität in der Beratung und rechtlicher Rahmen
  • Narrative Methoden in der systemischen Beratung

Block 7

  • Konflikte und Aggressionen in der systemischen Beratung
  • Ansätze des gewaltfreien Widerstands und der Neuen Autorität nach Haim Omer

Block 8

  • Beratung von Stieffamilien und Patchwork-Systemen
  • Scham und deren Auswirkung in Systemen
  • Intimität und Sexualität in der Beratung

Block 9

  • Trauer, Abschied und Neubeginn in der systemischen Beratung
  • Bedeutung und Nutzung von Ritualen
  • Bilanzierung und Abschluss von Beratungsprozessen

Block 10

  • Reflexion des persönlichen Entwicklungs- und Weiterbildungsprozesses
  • Abschlusskolloquium und Feierlichkeiten

verpflichtender Zusatzblock

 

Supervision und Intervision
Supervision und Intervision sind wichtige Bestandteile der Weiterbildung. Die Teilnehmer*innen organisieren sich hierzu in gleichbleibenden Supervisionsgruppen (bis max. 12 Personen) über die gesamte Weiterbildungsdauer. Die Supervisionsgruppen werden jeweils von einem/einer systemischen Supervisor*in (DGSF) durchgeführt. 
Zur Intervision treffen sich kleinere, regionale, selbstorganisierte Gruppen zwischen den Blöcken. Die Intervision dient dazu, Seminarinhalte zu vertiefen, zu ergänzen, Literatur zu bearbeiten, sich auszutauschen und sich gegenseitig beim individuellen Lernprozess zu unterstützen.

Methodik und Didaktik
Die Lerninhalte werden praxisnah, transparent und teilnehmerorientiert im Bausteinsystem berufsbegleitend vermittelt. Zwischen den Blöcken liegende Supervisions- und Intervisionstage gewährleisten einen zusätzlichen Reflexionsrahmen, um das Experimentieren und Transferieren auf die konkrete Praxis der Teilnehmer*innen zu unterstützen. Dabei legen wir in allen Phasen großen Wert auf die individuellen Persönlichkeitsentwicklungen der Teilnehmenden, die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der beruflichen Rolle im Kontext der jeweiligen Organisation und der Rolle als Systemische/r Berater*in. Um nachhaltige Lernerfahrungen zu ermöglichen verwenden wir ein reichhaltiges Methodenspektrum, wie z.B. Plenumsdiskussionen, Diskurse, Dialogische Erkundungen, Kleingruppen, Rollenspiele, Live-Sitzungen, Skulpturarbeit, Demonstrationen, Kurzreferate, Partner*innenarbeit, Lernen durch Erleben, Videodemonstrationen, Reflecting Teams etc.

Evaluation
Unser Weiterbildungskonzept ruht auf zwei Fundamenten

  • Vermittlung nützlicher Methoden, die sich als höchst hilfreich bei der Begleitung von Menschen in Übergangsprozessen erwiesen haben
  • Effizienz beraterischen Handelns und unseres Lehrangebotes
  • Überprüft wird dies über eine Feedbackkultur zwischen Berater*in und den jeweiligen Klient*innen- und Kundensystemen und zwischen den Teilnehmer*innen und uns als Lehrtrainer*innen/Supervisor*innen. So wollen wir sicherstellen, dass sowohl die Teilnehmer*innen im Kontext ihrer Arbeit mit Klient*innen als auch wir innerhalb der Weiterbildung in einem zieldienlichen Setting optimal zusammenarbeiten.

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