Aufbau und Inhalte

Zielgruppe
Dieses Angebot richtet sich an Kolleg*innen, die bereits eine Weiterbildung in systemischer Beratung abgeschlossen haben und sich auf dem spezifischen Gebiet der systemischen Therapie und Familientherapie weiterqualifizieren wollen.
 
Weiterbildungsprofil
Der Umfang der Weiterbildung beläuft sich auf insgesamt 29 Tage mit 289 UE (ohne Beratungs- und Therapiepraxis). Diese teilen sich auf in
Theorie und Methodik: 125 UE
Systemische Selbsterfahrung: 50 UE
Systemische Supervision: 64 UE
Therapeutische Praxis: 130 UE
Intervision (Peergroup): 50 UE

Inhalte der Weiterbildung Systemische Therapie und Familientherapie (DGSF)
Ab FT 2020

Block 1

Von der systemischen Beratung zur systemischen Therapie

  • Differenzierung zwischen Beratung und Therapie 
  • Beginn einer Therapie, Auftrag, Kontext, Hypothesenbildung
  • Aktivierung von Ressourcen
  • Cotherapie und Reflecting Team
  • Bildung der Intervisions- und Supervisionsgruppen

Block 2

Systemische Paartherapie

  • Verschiedene Ansätze für die Arbeit mit Paarsystemen
  • Sexualität und Sexualtherapie
  • Das Teile-Modell
  • Mentalisieren und Emotionsfokussierung

Block 3

Systemische Familientherapie, wenn die Kinder mit dabei sind

  • Übergang vom Paar zur Elternschaft
  • Die Gestaltung des Settings, wenn Kinder und/oder Jugendliche mit zur Therapie kommen
  • Methoden in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Systemischen Therapie
  • Besondere Familienkonstellationen (z.B. Alleinerziehend, Adoptivfamilien, Pflegefamilien, Homosexuelle Paare mit Kindern, In Vitro-Befruchtung, Samenspenden, Leihmutterschaft)
  • Multiproblemfamilien
  • systemisches Arbeiten im Zwangskontext

Block 4

Mehrgenerative Perspektive in der systemischen Therapie

  • Die Mehrgenerationenperspektive in der systemischen Therapie
  • Systemisches Arbeiten mit dem Genogramm
  • Transgenerationale Traumaweitergabe
  • Risikofaktoren und deren Einfluss auf die kindliche Entwicklung

Block 5

Systemisches Arbeiten im Kontext von psychiatrischen Diagnosen

  • Systemische Reflexion psychiatrischer Diagnosen (Geschichte, Bedeutung, Wirkung) 
  • „Verrücktheit“ im Kontext von Geschichte, Politik und Gesellschaft
  • Systemische Aspekte psychischer Störungen: Gefühle, Bindung, Kommunikation und Grenzen
  • Was brauchen Kinder psychisch kranker Eltern?

Block 6

Stressbewältigung in der systemischen Therapie

  • Die Neuropsychologie des Traumas
  • Traumata und ihre Auswirkungen in der Familiendynamik
  • Resilienz
  • Körpertherapeutische Ansätze und Methoden

Block 7

Bilanzierung

  • Abschluss von therapeutischen Prozessen/Übergangsgestaltung am Ende
  • Rituale
  • Abschlusskolloquium
  • Evaluation der gesamten Weiterbildung und Verabschiedung


Supervision und Intervision
Supervision und Intervision sind wichtige Bestandteile der Ausbildung. Die Teilnehmer*innen organisieren sich hierzu in Supervisionsgruppen, die über die gesamte Weiterbildungsdauer zusammenbleiben. Die Supervision wird von den Lehrtherapeut*innen durchgeführt.

Zur Intervision treffen sich kleinere, regionale, selbstorganisierte Gruppen zwischen den Seminarblöcken. Intervision dient dazu, Seminarinhalte zu vertiefen, zu ergänzen, Literatur zu bearbeiten, sich auszutauschen und sich gegenseitig beim individuellen Lernprozess zu unterstützen.
 
Methodik/Didaktik
Die sieben inhaltlichen Blöcke (ab FT-20) werden jeweils von zwei erfahrenen Trainer*innen in unterschiedlicher Zusammensetzung geleitet. Die Supervisionsgruppen werden jeweils von 1 Supervisor/in geleitet.

Die Lerninhalte werden praxisnah, transparent und teilnehmerorientiert im Blocksystem berufsbegleitend vermittelt. Zwischen den Blöcken liegende Supervisions- und Intervisionstage gewährleisten einen zusätzlichen Reflektionsrahmen, um das Experimentieren und Transferieren auf die konkrete Praxis der Teilnehmer*innen zu unterstützen. Dabei legen wir in allen Phasen großen Wert auf die individuellen Persönlichkeitsentwicklungen der Teilnehmenden, die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der beruflichen Rolle im Kontext der jeweiligen Organisation und der Rolle als Systemische/r Therapeut*in

Um nachhaltige Lernerfahrungen zu ermöglichen verwenden wir ein reichhaltiges Methodenspektrum, wie z. B. Plenums-
diskussionen, Diskurse, Dialogische Erkundungen, Kleingruppen, Rollenspiele, Live-Sitzungen, Skulpturarbeit, Demonstrationen, Kurzreferate, Partner*innenarbeit, Lernen durch Erleben, Videodemonstrationen, Reflecting Teams etc...

Zur Ergänzung und Vertiefung erhalten die Teilnehmer*innen Arbeitspapiere und Anregungen für die Arbeit in Lernpartner*innenschaften.
 
Evaluation
Unser Weiterbildungskonzept ruht auf zwei Fundamenten

  • Wir vermitteln den Teilnehmer*innen nützliche Methoden, die sich als höchst hilfreich bei der Begleitung von Menschen in Übergangsprozessen erwiesen haben.
  • Wir legen hohen Wert auf die Effizienz ihres beraterischen/therapeutischen Handelns und unseres Lehrangebotes.


Überprüft wird dies durch eine Feedbackkultur zwischen Berater*in bzw. Therapeut*in und dem jeweiligen Klient*innen- und Kunden*innensystemen, als auch zwischen den Teilnehmer*innen und uns als Lehrtrainer*innen/Supervisor*innen am Ende jeden Blocks.

So wollen wir sicherstellen, dass sowohl die Teilnehmenden im Kontext Ihrer Arbeit mit Klient*innen als auch wir innerhalb der Weiterbildung in einem zieldienlichen Setting optimal zusammenarbeiten. 
 

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