Aufbau und Inhalte

Ziel der Weiterbildung ist es, Sie durch den Einsatz von Präsenz- und Onlinephasen, die den Kern der Lernphilosophie bilden, in systemischen Arbeiten und in systemischer Beratung zu qualifizieren und Sie zu befähigen, dies in Ihrem konkreten Arbeitsalltag anzuwenden. Die systemische Betrachtungs- und Arbeitsweise ist ganzheitlich und ermöglicht daher, komplexe Systeme zu erfassen.

Sie hilft, zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen und sowohl kreative Ideen als auch klare Arbeitsstrukturen zu entwickeln. Systemische Methoden erweisen sich als sehr effektiv, um Veränderungen anzustoßen und zu steuern und gewinnen auf dem Beratungsmarkt zunehmende Bedeutung, besonders in Zeiten knapper zeitlicher und finanzieller Mittel. Systemische Methoden sind anwendbar in unterschiedlichen beraterischen und therapeutischen Kontexten, wie in der Arbeit mit Einzelnen, Paaren, Eltern, Familien, Gruppen, Teams und Organisationen. Zusätzlich erweitern wir die Kenntnisse in der Onlineberatung, Es werden Erfahrungen in der online Beratung gesammelt und die Sicherheit in der Anwendung von Onlinetools und deren Inhalte vermittelt.

Nach dem Motto "Weg von Problemen, hin zu Lösungen" werden Sie in die Lage versetzt, gemeinsam mit Ihren "Kunden" Ressourcen zu entdecken und Lösungen zu entwickeln.

Nach Virginia Satir stellt die Person der Beraterin/des Beraters das wichtigste und wirkungsvollste beraterische Instrument dar. Deshalb liegt uns die persönliche und

professionelle Entwicklung jeder einzelnen Teilnehmerin und jedes Teilnehmers am Herzen.

Wir unterstützen die Entwicklung der Beraterpersönlichkeit auf der Grundlage wichtiger Einflüsse der Herkunftsfamilie und aktueller persönlicher und beruflicher Lebenszusammenhänge. Sie werden eigene Ressourcen und Stärken entdecken und sie kreativ in Ihrem beruflichen Kontext nutzen können. Das führt zu erhöhter Zufriedenheit, Freude und Erfolg in der Arbeit. Ein positives Klima in der Gruppe fördert weiterhin das persönliche Wachstum jedes Einzelnen.  

  1. Arbeitsformen

Die beratungsrelevanten Themen erleben die Teilnehmenden in einer geschlossenen Kursgruppe, diese bietet ein exemplarisches Erfahrungs- und Lernfeld.

Abwechslungsreiche Lernformen wie: Plenum, Selbsterfahrungsgruppen, Arbeitsgruppen, Lernpartnerschaften, Projektgruppen, Theorieimpulse, Rollenspiele und Übungen, Supervision von Fällen bzw. Problemstellungen der Kursteilnehmer*innen, Praxisreflexion, Intervision in kollegialen Lerngruppen und selbstständiges Literaturstudium werden in Präsenzlernen, Onlineseminare und Onlinearbeitstreffen umgesetzt.  

  1. Technik und Ausstattung

Notwendig für die Teilnahme an den online Tools der Weiterbildung zur Systemischen Beratung ist ein Internetzugang, ein internetfähiger Rechner (z. B. Laptop) mit (integrierte) Webcam, sowie ein Headset mit Mikrofon. Aktuelle Betriebssysteme/Software auf dem Rechner empfehlen wir um an den Onlineseminaren und Videokonferenzen teilzunehmen, sowie die Dokumente lesen und bearbeiten zu können.

  1. Weiterbildungsprofil

Die Lernphilosophie dieser Weiterbildung basiert auf dem Zusammenwirken von koordinierten Präsenz- und Onlinelernphasen (Blended Learning). Dabei liegt ein Schwerpunkt gerade in den E-Learning-Phasen auf der selbstständigen Gestaltung des Lernprozesses mit dem Ziel gemeinsam Kompetenzen in der Online Beratung zu entwickeln. So geht die über reine Wissensvermittlung hinaus.

Das Konzept der Verbindung von Präsenz- und Online-Lernens und -Lehrens in realen und virtuellen Räumen setzt die Grundlage an Wissen und Kompetenz für neue Formen zukünftigen Beratungen.

 

Die Basis der Weiterbildung liegt in der Kombination von Präsenzveranstaltungen mit dem Schwerpunkt auf sozialen Interaktionen und virtuellen Lernräumen, die selbstgesteuertes Lernen allein und in Gruppen fördern. Das Ziel ist erworbene Kompetenzen in der Praxis einzusetzen und durch die Begleitung der Lerngruppe und der Lehrenden zu reflektieren und weiter zu entwickeln. Unterstützend trägt ein virtuelles Lerntagebuch dazu bei, den Lernenden die Dokumentation der Lernfortschritte zu belegen und zu überprüfen. Das Münchner Institut für Systemische Weiterbildung sichert den Teilnehmenden mit dem Blended-Learning-Konzept neben dem Erfahrungsbereich der flexibleren Lernformen einen anhaltenden aktuellen Wissens- und Kompetenzerwerb.

 

Die Weiterbildung ist curricular aufgebaut und gründet auf folgenden vier Säulen:

  • Vermittlung der Grundbegriffe und theoretischen Grundlagen zum systemischen Arbeiten und Beraten
  • Raum für Selbsterfahrung und Familienrekonstruktion, Achtsamkeit in Bezug auf die Gruppendynamik
  • Transfer zu verschiedenen Klientensysteme (Einzelne, Paare, Familien, Gruppen, Teams, Organisationen etc...)
  • Erweiterung der Handlungskompetenzen durch ein breites Angebot an systemischen Methoden, Interventionen und Übungssettings

 

Der Umfang der Weiterbildung beläuft sich in einem Zeitraum von mind. zwei Jahren auf insgesamt 49 Tage und die Familienrekonstruktion mit einer maximal Dauer von  7 Tage, abhängig von der Teilnehmer*innenzahl, 11 Supervisionstage zwischen den Modulen und 10 Intervisionstagen. Der Gesamtstundenumfang von 570 UE (Unterrichtseinheiten) untergliedert sich in

  • Theorie und Methodik (220 UE)
  • Systemische Supervision (100 UE)
  • Berufsfeldrelevante Selbsterfahrung/Selbstreflexion (100 UE)
  • Dokumentierte Systemische Beratungspraxis (70 UE)
  • Intervision (Peergroup) (80 UE)

Inhalte der Weiterbildung

Durch die Weiterbildung ziehen sich vier rote Fäden:

  1. Inhaltlicher Schwerpunkt (z.B. Kommunikation, Konstruktivismus oder Bindung) mit theoretischen Inputs, entsprechenden Arbeitspapieren und Literaturhinweisen
  2. Methoden werden demonstriert und in Kleingruppen praktisch ausgeübt
  3. Aspekt der Selbsterfahrung - Was bedeutet das Thema für mich persönlich und welche Erfahrungen habe ich damit bereits gemacht?
  4. Frage nach dem Transfer - Wie kann ich das Gelernte theoretisch und praktisch in meinem persönlichen Arbeitskontext nutzen und anwenden?

Im Folgenden werden die Themen und Methoden der einzelnen Module vorgestellt:

  • Historische Entwicklungen und Pioniere der systemischen Familientherapie
  • Grundlagen und Haltung in der systemischen Beratung
  • Systemische Auftragsklärung und Gesprächsführung
  • Entstehung und Entwicklung von Systemen
  • Konstruktivismus, Lösungs- und Ressourcenorientierung in der Beratung
  • Systemische Fragetechniken und Methoden für die Beratung von Einzelpersonen
  • Bindungstheorie und Paardynamik
  • Systemische Ansätze in der Arbeit mit Paaren
  • Interaktive Methoden für die Beratung von Paaren und Dyaden
  • Systemische Ansätze und Methoden in der Arbeit mit Mehrpersonen-Settings (Familien, Teams)
  • Diagnostische Fenster in der systemischen Arbeit
  • Wechselwirkungen in der Berater-Klientenbeziehung
  • Methoden der Skulpturarbeit mit Bodenankern, Symbolen und Stellvertretern
  • Interkulturelle Einflüsse auf Systeme und deren Bedeutung für die Beratung
  • Bio-psycho-soziales Modell der systemischen Psychiatrie
  • Systemische Haltung im Umgang mit Diagnosen
  • Suizidalität in der Beratung und rechtlicher Rahmen
  • Narrative Methoden in der systemischen Beratung
  • Konflikte und Aggressionen in der systemischen Beratung
  • Ansätze des gewaltfreien Widerstands und der Neuen Autorität nach Haim Omer
  • Beratung von Stieffamilien und Patchwork-Systemen
  • Scham und deren Auswirkung in Systemen
  • Intimität und Sexualität in der Beratung
  • Trauer, Abschied und Neubeginn in der systemischen Beratung
  • Bedeutung und Nutzung von Ritualen
  • Bilanzierung und Abschluss von Beratungsprozessen
  • Reflexion des persönlichen Entwicklungs- und Weiterbildungsprozesses
  • Abschlusskolloquium und Feierlichkeiten

plus dem verpflichtenden Zusatzblock

 

Supervision (Online) und Intervision

Supervision und Intervision sind wichtige Bestandteile der Weiterbildung. Die TeilnehmerInnen organisieren sich hierzu in gleichbleibenden Supervisionsgruppen (bis max. 12 Personen) über die gesamte Weiterbildungsdauer. Die Supervision wird von systemischen SupervisorInnen (DGSF) durchgeführt. Die Supervisionsgruppen werden am Anfang  der Weiterbildung gebildet und  die verbindlichen Termine bekannt gegeben.

Zur Intervision treffen sich kleinere, regionale, selbstorganisierte Gruppen zwischen den Blöcken. Die Intervision dient dazu, Seminarinhalte zu vertiefen, zu ergänzen, Literatur zu bearbeiten, sich auszutauschen und sich gegenseitig beim individuellen Lernprozess zu unterstützen.
 

Methodik und Didaktik

Die inhaltlichen Blöcke werden je nach Gruppengröße von zwei erfahrenen TrainerInnen in unterschiedlicher Zusammensetzung geleitet. Die Supervisionsgruppen werden von 1 Supervisor/in geleitet.

Die Lerninhalte werden praxisnah, transparent und teilnehmerorientiert im Bausteinsystem berufsbegleitend vermittelt. Zwischen den Modulen liegende Supervisions- und Intervisionstage gewährleisten einen zusätzlichen Reflexionsrahmen, um das Experimentieren und Transferieren auf die konkrete Praxis der Teilnehmer/innen zu unterstützen. Dabei legen wir in allen Phasen großen Wert auf die individuellen Persönlichkeitsentwicklungen der Teilnehmer/innen, die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der beruflichen Rolle im Kontext der jeweiligen Organisation und der Rolle als Systemische/r Berater/in.

Um nachhaltige Lernerfahrungen zu ermöglichen verwenden wir ein reichhaltiges Methodenspektrum, wie z.B. Plenumsdiskussionen, Diskurse, Dialogische Erkundungen, Kleingruppen, Rollenspiele, Live-Sitzungen, Skulpturarbeit, Demonstrationen, Kurzreferate, Partnerarbeit, Lernen durch Erleben, Videodemonstrationen, Video-Teaching, Reflecting Teams etc...

 

Evaluation

Unser Weiterbildungskonzept ruht auf zwei Fundamenten:

  • Vermittlung nützlicher Methoden, die sich als höchst hilfreich bei der Begleitung von Menschen in Übergangsprozessen erwiesen haben
  • Effizienz beraterischen Handelns und unseres Lehrangebotes

 

Überprüft wird dies über eine Feedbackkultur zwischen Berater/in und den jeweiligen Klienten- und Kundensystemen und zwischen den TeilnehmerInnen und uns als LehrtrainerInnen/SupervisorInnen.

So wollen wir sicherstellen, dass sowohl die TeilnehmerInnen im Kontext ihrer Arbeit mit KlientInnen als auch wir innerhalb der Weiterbildung in einem zieldienlichen Setting optimal zusammenarbeiten.

 

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