Aufbau und Inhalte

Weiterbildungsprofil

Die Weiterbildung ist curricular aufgebaut und gründet auf folgenden vier Säulen:

  • Vermittlung der Grundbegriffe und theoretischen Grundlagen zum systemischen Arbeiten und Beraten mit Kindern und Jugendlichen
  • Raum für Selbsterfahrung, Achtsamkeit in Bezug auf die Gruppendynamik
  • Transfer zu verschiedenen Klientensysteme (Kinder, Jugendliche, Elternarbeit, Familie)
  • Erweiterung der Handlungskompetenzen durch ein breites Angebot an systemischen Methoden, Interventionen und Übungssettings

 

Der Umfang der Weiterbildung beläuft sich in einem Zeitraum von einem Jahr auf insgesamt 21 Tage, aufgeteilt in 9 Blöcke à 2 Tage (1. und 2. Block: 3 Tage) ,
8 Supervisionstage zwischen den Blöcken und Intervisionstagen.

Der Gesamtstundenumfang von 380 UE (Unterrichtseinheiten) untergliedert sich in

  • Theorie und Methodik (150 UE)
  • Systemische Supervision (64 UE)
  • Berufsfeldrelevante Selbsterfahrung/Selbstreflexion (50 UE)
  • Dokumentierte Systemische Beratungspraxis (130 UE)
  • Intervision (Peergroup) (50 UE)

 

Inhalte der Weiterbildung: 

Durch die Weiterbildung ziehen sich vier rote Fäden:

  1. Inhaltlicher Schwerpunkt mit theoretischen Inputs, entsprechenden Arbeitspapieren und Literaturhinweisen
  2. Methoden werden demonstriert und in Kleingruppen praktisch ausgeübt
  3. Aspekt der Selbsterfahrung - Was bedeutet das Thema für mich persönlich und welche Erfahrungen habe ich damit bereits gemacht?
  4. Frage nach dem Transfer - Wie kann ich das Gelernte theoretisch und praktisch in meinem persönlichen Arbeitskontext nutzen und anwenden?

 

 
Block 1 – Systemische Haltung in der Arbeit mit Kindern

  • Ankommen in der Gruppe und Klärung organisatorischer Dinge
  • Therapieprozesse mit Kindern und deren Bezugspersonen planen und durchführen
  • Umgang mit Stressoren und Triggerpunkten
  • Psychohygiene
  • Systemische Haltung in der Arbeit mit Kindern und Eltern

Block 2 – Frühkindliche Entwicklung und elterliche Präsenz

  • Basiswissen systemisches Arbeiten mit Kindern im Alter von 0 – 3 Jahren, Elternarbeit
  • Neurobiologische und entwicklungspsychologische Besonderheiten
  • Frühkindliche Störungsbilder und der Umgang damit
  • Methoden (Fragetechniken, Skulpturarbeit mit Kindern, Puppen, Malen, Geschichten, die Bedeutung des Spielens,…)
  • Verschiedene therapeutische Vorgehensweisen in der Arbeit mit Kindern

Block 3 – Kompetenzen im Kindergartenalter

  • Systemisches Arbeiten mit Kindern im Alter von 3 – 6 Jahren
  • Entwicklungsstörungen bei Kindern
  • Hilfreiche Methoden zur therapeutischen Beziehungsgestaltung
  • Ressourcen des Familiensystems sichtbar machen

Block 4 – Geschwister als Herausforderung und Ressource

  • Geschwister – Herausforderung und Ressourcen
  • Teilearbeit mit Kindern zwischen 4 und 11 Jahren
  • Methoden (Familienwappen, Beziehungsarbeit,…)

Block 5 – Gerüstet für die Schule

  • Systemisches Arbeiten mit Kindern im Alter von 6 – 12 Jahren
  • Alterstypische Störungsbilder
  • Methoden (Reframing, Rituale, erarbeiten von Ressourcen, Entspannungsverfahren,…)

Block 6 – Die Welt des Gefühlschaos

  • Systemisches Arbeiten mit Kindern im Alter von 12-16 Jahren
  • Alterstypische Störungsbilder und Grenzen der systemischen Arbeit
  • Krisenintervention
  • Methoden (Rollenspiele, Identitätsarbeit, hilfreiche Strategien zur Emotionsregulation, …)

Block 7 – Was tun in Krisen?

  • Fremdunterbringung, Besonderheiten in der Arbeit mit Eltern in Heim und Klinik
  • Bindungs- und Verlusterfahrungen, Arbeit mit Stresserfahrungen und Traumatisierungen
  • Methoden (Biographiearbeit, Genogramm, Stabilisierungsübungen,…)

Block 8 – Autonomie und Abnabelungsprozesse

  • Identität und Eigenständigkeit
  • Adoleszenz (16 – 21 Jahre)
  • Trennung, Scheidung und Patchwork
  • Identität und Sexualität
  • Suizidalität und rechtlicher Rahmen

Block 9 – Abschluss und Reflexion

  • Abschluss
  • Reflexion der eigenen Entwicklung
  • Kolloquien

 

Supervision und Intervision

Supervision und Intervision sind wichtige Bestandteile der Weiterbildung. Die TeilnehmerInnen organisieren sich hierzu in gleichbleibenden Supervisionsgruppen (bis max. 10 Personen) über die gesamte Weiterbildungsdauer. Die Supervision wird von systemischen SupervisorInnen (DGSF) durchgeführt. Die Supervisionsgruppen werden im 1. Block gebildet. Nach der Hälfte der Supervisionstermine wird der SupervisorIn getauscht.

Zur Intervision treffen sich kleinere, regionale, selbstorganisierte Gruppen zwischen den Blöcken. Die Intervision dient dazu, Seminarinhalte zu vertiefen, zu ergänzen, Literatur zu bearbeiten, sich auszutauschen und sich gegenseitig beim individuellen Lernprozess zu unterstützen.

Methodik und Didaktik

Die 9 inhaltlichen Blöcke werden jeweils von bis zu 2 erfahrenen TrainerInnen in unterschiedlicher Zusammensetzung geleitet. Die Supervisionsgruppen werden von 1 Supervisor/in geleitet.

Die Lerninhalte werden praxisnah, transparent und teilnehmerorientiert im Bausteinsystem berufsbegleitend vermittelt. Zwischen den Blöcken liegende Supervisions- und Intervisionstage gewährleisten einen zusätzlichen Reflexionsrahmen, um das Experimentieren und Transferieren auf die konkrete Praxis der Teilnehmer/innen zu unterstützen. Dabei legen wir in allen Phasen großen Wert auf die individuellen Persönlichkeitsentwicklungen der Teilnehmer/innen, die kontinuierliche Auseinandersetzung mit der beruflichen Rolle im Kontext der jeweiligen Organisation und der Rolle als Systemische/r Therapeut/in für Kinder und Jugendliche.

Um nachhaltige Lernerfahrungen zu ermöglichen verwenden wir ein reichhaltiges Methodenspektrum, wie z.B. Plenumsdiskussionen, Diskurse, Dialogische Erkundungen, Kleingruppen, Rollenspiele, Live-Sitzungen, Skulpturarbeit, Demonstrationen, Kurzreferate, Partnerarbeit, Lernen durch Erleben, Videodemonstrationen, Video-Teaching, Reflecting Teams etc...

 

Evaluation

Unser Weiterbildungskonzept ruht auf zwei Fundamenten:

  • Vermittlung nützlicher Methoden, die sich als höchst hilfreich bei der Begleitung von Menschen in Übergangsprozessen erwiesen haben
  • Effizienz beraterischen Handelns und unseres Lehrangebotes

 

Überprüft wird dies über eine Feedbackkultur zwischen Therapeut/in und den jeweiligen Klienten- und Kundensystemen und zwischen den TeilnehmerInnen und uns als LehrtrainerInnen/SupervisorInnen.

So wollen wir sicherstellen, dass sowohl die TeilnehmerInnen im Kontext ihrer Arbeit mit KlientInnen als auch wir innerhalb der Weiterbildung in einem zieldienlichen Setting optimal zusammenarbeiten.

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